Heute Abend, pünktlich um 19.30 Uhr, nahm Intendant Manfred Beilharz das Mikrofon in die Hand und sprach vor der Aufführung von Georg Büchners „Woyzeck“ zu den überraschten (?) Zuschauern im Kleinen Haus des Staatstheaters: „Es hat keinen besonderen Grund dass ich heute hier stehe, die Schauspieler sind alle gesund. Mein Name ist Manfred Beilharz, ich bin Regisseur dieses Stückes und Leiter dieses Hauses. Wir hatten 71 Aufführungen und wenn man ein Stück so lange begleitet hat, ist es schon etwas Besonderes, ergreift es einen, wenn man es verabschiedet. Wir werden vielleicht noch eine Reise in die Türkei mit dem Stück haben, das steht noch nicht genau fest. Aber hier im Hause ist das heute Abend die letzte Aufführung. Ich wünsche Ihnen einen schönen Abend.“
Sprachs, legte das Mikro weg und setzte sich vorne rechts in den Zuschauerraum. Das Saallicht ging aus und anderthalb Stunden lang gaben Rainer Kühn als Woyzeck, Sybille Weiser als Marie und das restliche Ensemble noch einmal alles. Belohnung: Kräftiger Applaus, ein halbes Dutzend Vorhänge und ein weiblicher Fan warf rosa-weiße Rosen auf die Bühne.
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Manfred Beilharz verabschiedete persönlich „seinen“ Woyzeck. Beilharz: „Ich verehre Büchner“
Fotos: ©Kaufhold und Obst/Hessisches Staatstheater Wiesbaden