Bekommt die Friedenstaube: Pfarrer Klaus Endter (Foto links), hier mit Bischof Karl-Heinz Wiesenann (re.) und Pfarrer Wolfgang Rösch beim zentralen Gottesdienst der Arbeitsgemeinschaft Christlicher Kirchen (ACK) letztes Jahr auf dem Schlossplatz in Wiesbaden Foto: Dr. Hans-Jürgen Scharpf/Bistum Limburg
Wiesbaden, 27. Mai 2015 – Klaus Endter, Ökumene-Pfarrer im evangelischen Dekanat Wiesbaden und langjähriges Mitglied im Vorstand von „Zeichen der Hoffnung“, bekommt am Montag, 8. Juni, im Großen Festsaal des Rathauses die „Friedenstaube“ der Albrecht-Dürer-Realschule überreicht.
Die Albrecht-Dürer-Realschule nennt sich seit März diesen Jahres „Friedensschule“, hat das zwei Jahre geplant und sich selbst dafür viele Aufgaben auferlegt: unter anderem Projekte zur Friedenserziehung (z.B. durch einen Friedenstag), Stärkung demokratischer Entscheidungsprozesse (z.B. durch Teilnahme an Wahlen in das Jugendparlament Wiesbaden) und Zeitzeugengespräche in den Klassen 9 und 10 mit Überlebenden des Holocaust durch die evangelische Initiative „Zeichen der Hoffnung“ , die für eine (noch) bessere Verständigung zwischen Polen und Deutschen steht.
Jetzt will die Albrecht-Dürer-Schule mit der Übergabe der „Friedenstaube“ Endter als ihren langjährigen Kooperationspartner von „Zeichen der Hoffnung“ ehren. Die Auszeichnung erhält Pfarrer Endter aus den Händen des Schirmherrn der Friedensschule, Stadtverordnetenvorsteher Wolfgang Nickel, und Schulleiterin Anna Marx. „Mit der ‚Friedenstaube‘ werden die besonderen Verdienste von Klaus Endter in seiner Zusammenarbeit mit den Überlebenden des Holocaust aus Polen und der Albrecht-Dürer-Realschule gewürdigt“, so Anna Marx und Wolfgang Nickel.
Pfarrer Endter sagt dazu: „Ich freue mich sehr über die Auszeichnung der Wiesbadener Albrecht–Dürer-Friedensschule. Seit einigen Jahren fühle ich mich dieser Schule verbunden. Ich führe dort, wie auch an anderen Wiesbadener Schulen, in Kooperation mit der Evangelischen Versöhnungsinitiative ‚Zeichen der Hoffnung‘ Zeitzeugengespräche mit polnischen KZ Opfern durch und habe eine Schulpartnerschaft zwischen der Dürerschule und einem evangelischen integrativen Schulzentrum in Breslau gestiftet. Beide Schulen haben durch meine Vermittlung Kreisau als Begegnungszentrum entdeckt, das Zentrum der Hitler Verschwörer des Kreisauer Kreises, was heute eine internationale Jugend- und Begegnungsstätte ist.
Mir liegen Versöhnung und deutsch-polnische Völkerverständigung aufgrund unserer gemeinsamen Geschichte sehr am Herzen. Deshalb freue ich mich, dass die Albrecht-Dürer-Schule dabei ist, das Profil einer Friedensschule zu erarbeiten und umzusetzen. Der von ihr ausgelobte Wanderpreis der Friedenstaube dokumentiert das. Gerne werde ich die Schule auch in Zukunft in dieser Hinsicht unterstützen und die Friedenstaube in meinem Büro platzieren. Sie wird hoffentlich Anlass für viele Gespräche sein.“
Zur Feier im Rathaus kommen die Schülervertretung der Dürer-Schule, der Vorsitzende von „Zeichen der Hoffnung“, Wolfgang Düringer, Schuldezernentin Rose-Lore Scholz und viele weitere Kooperationspartner der Schule. Auch Mitglieder des Ortsbeirats und des „Aktives Museum Spiegelgasse“ werden an dem feierlichen Empfang teilnehmen. Der Verein „Stelen der Toleranz“ wird unter anderem durch Karl-Martin Hartmann vertreten sein; die Dürer-Schule und ihre Partnerschule in Breslau wollen zwei Stelen der Toleranz auf ihren jeweiligen Schulgeländen aufstellen. „Sie sollen ein äußeres Zeichen der Zusammenarbeit zwischen den Schulen im Rahmen unseres Konzeptes der Friedensschule sein“, erläutert Schulleiterin Marx.