Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD), mit Stadt-Pressesprecherin Ilka Gilbert Rolke, kam zum Abschieds-Bierchen
Wiesbaden, 28. April 2015 – Teenies und Manager, Promis und ganz normale Leut‘: Sie alle feierten einträchtig zusammen im „Eimer“. 131 Jahre Weinchen, Musik, Gemütlichkeit. Gestern Abend zum letzten Mal. Die „Binger Weinstube Der Eimer“ feierte ein wunderschönes Abschiedsfest. Es war wie zu den besten Zeiten: Proppenvoll, gefühlte 40 Grad im Schatten, Charly Nägler am Klavier, „Ein Tag so wunderschön wie heute“ aus goldenen Kehlen.
Die ganze Montagssängerrunde war gekommen, natürlich mit Leiterin Christiane Bartels. Sie hofft auf eine Rettung für den „Eimer“: „Es gäbe eventuell Leute, die den Eimer weiterführen könnten“, sagt sie.
Chefin Anni Klosa (58) hatte hinter der Theke alle Hände voll zu tun. Warum der Eimer zumacht? Die zierliche Frau erklärt: „Ich mache das seit zehn Jahren und es fällt mir schon schwer aufzuhören, aber es liegt an den fehlenden Messegästen durch den Rhein-Main-Hallen-Umbau. Wir haben im Herbst noch nicht dran gedacht, aber das war ein richtiger Umsatzeinbruch.“
Jetzt will sie mit etwas ganz anderem durchstarten: „Ich bin von Beruf Diplom-Sozialpädagogin und habe den Heilpraktiker für Psychotherapie gemacht. Ich werde in etwa 14 Tagen eine Praxis für Psychotherapie mit Schwerpunkt Fibromyalgie in der Dotzheimer Straße aufmachen.“ Doch gestern durfte man daran nicht denken. Ein letztes Mal feiern, ein letztes Mal alle Freunde treffen.
Wie Rosie Müller und Friedrich Möricken, die vor 10 Jahren die große Liebe im Eimer gefunden haben.
Und Sylvie Kerl, seit 10 Jahren die rechte Hand von Wirtin Anni. Auch Oberbürgermeister Sven Gerich (SPD) war gekommen, genehmigte sich ein Abschieds-Bierchen. Viele andere Promis hatten vor ihm schon im Eimer gefeiert: DSDS-Star Daniel Küblböck, Musik-Legende Paul Kuhn, Sport-Journalist Jörg Dahlmann, Ex-Schufa-Chef Rainer Neumann, Sport-Journalist Béla Réthy, soviel nur einige Namen die Chefin Anni einfallen. Die Wirtin erinnert sich: „Wir hatten Gäste hier aus Holland, Frankreich, Amerika, und alle sagen,’so etwas wie den Eimer haben wir noch nie gesehen‘. Ich hatte mich damals auch in den Eimer verliebt als ich hier öfter zu Gast war. Dann ist der damalige Pächter verstorben und ich habe im September 2005 übernommen. Ich habe hier viel gelernt und ich hoffe, dass ein Nachfolger kommt, der den Eimer in der alten Tradition weiterführt.“
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