Wiesbaden, 16. November 2015 – Nach den erschütternden Terroranschlägen in Paris soll heute mit einem ökumenischen Friedensgebet der Opfer und Hinterbliebenen der Anschläge gedacht werden. Heute um 19 Uhr laden die Evangelische und Katholische Kirche dazu mit Dekan Dr. Martin Mencke (evangelisch) und Stadtdekan Klaus Nebel (katholisch) in die Marktkirche (Schlossplatz 4) ein. Menschen aller Religionen sind eingeladen, gemeinsam zu beten und innezuhalten.
Gestern war unter anderem die katholische Jugendkirche KANA bei der (ökumenischen) Nacht der Lichter mit Gebeten und Gedanken bei den Terror-Opfern und deren Angehörigen, der Bund der moslemischen Pfadfinder und Pfadfinderinnen in Deutschland war ebenfalls dabei. Auch in evangelischen Kirchen wurde in Gottesdiensten der Opfer der Anschläge in Paris gedacht.
Dekan Dr. Martin Mencke erklärte: „Wellen der Erschütterung erreichen uns auch in Wiesbaden. So nah und vertraut ist vielen Wiesbadenern die französische Hauptstadt Paris. Unvorstellbar, was Menschen dazu bringen kann, solch rohe und tödliche Gewalt gegen Unschuldige auszuüben. Wir schließen ein in unsere Gebete die Opfer, die Familien und Freunde, die Ärzte und Sicherheitskräfte und die erschütterte Nation unserer Nachbarn.“ Mencke rief vor allem zur Besonnenheit auf: „Reaktionen müssen die Sicherheit zu Hause und den Frieden weltweit zu gewinnen suchen.“
Der Kirchenpräsident der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau (EKHN), Dr. Volker Jung, zeigte sich ebenfalls entsetzt über die jüngsten Terrorangriffe in Paris: „Wir sind geschockt von dem Terror, den wir in Paris erlebt haben. Unschuldige Menschen wurden Opfer von brutaler Gewalt und gezieltem Morden. Entsetzliches Leiden ist über viele Menschen gekommen. Meine Gedanken und Gebete sind nun vor allem bei den Angehörigen und den Hilfskräften in unsere Nachbarland, die Schreckliches erleben mussten.“ Jung appellierte an die Politik, dass „es bei allem Grauen nun umso wichtiger ist, einen klaren Verstand zu behalten“.
Der Kirchenpräsident setzt „auf eine starke Gemeinschaft der Menschen, Toleranz und eine offene, freiheitlich-demokratische Gesellschaft“. Jung: „Es wäre schlimm, wenn politische Kräfte jetzt in unserem Land daraus Kapital schlagen würden und beispielsweise Migranten plötzlich unter einen terroristischen Generalverdacht stellten“.
Das für Wiesbadens katholische Kirchen zuständige Bistum Limburg zeigte sich durch die Anschläge ebenfalls tief erschüttert. „Angesichts der schrecklichen Taten in Paris fehlen uns die Worte und wir fragen uns, warum wieder so viele unschuldige Menschen sterben mussten“, sagte Weihbischof Manfred Grothe, der Apostolische Administrator im Bistum Limburg. Er sicherte den Opfern und den Angehörigen seine Anteilnahme und sein Gebet zu. „Das Gebet ist der Weg für uns Christen, das Unfassbare in Worte zu fassen und vor Gott zu bringen. Lasst uns für die Opfer und die Angehörigen beten!“, so Grothe.
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